Hyperhidrose: Was hilft wirklich gegen starkes Schwitzen

4. Juli 2019

Gerade jetzt, wo es so heiß ist, schwitzen wir mehr als normalerweise. Aber auch bei moderateren Temperaturen schwitzen manche Menschen übermäßig stark. Dann kann diese lebenswichtige Körperfunktion zur Krankheit werden: Die Hyperhidrose. Dieses zu starke Schwitzen ist für die Betroffenen sehr unangenehm und störend. Hier gibt es einfache und effektive Abhilfe.

Bildquelle: fotolia, pathdoc

Wie viel Schwitzen ist normal?

Egal, ob an heißen Sommertagen, beim Sport, in der Sauna oder bei körperlicher Anstrengung: Jeder Mensch muss schwitzen. Denn die ca. zwei Millionen Schweißdrüsen, die „Klimaanlage“ des Körpers, regulieren Temperaturunterschiede und geben übermäßige Wärme nach außen ab. Wie viel man schwitzt, das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Pro Tag sind ca. 0,5 bis 0,7 Liter Flüssigkeit normal. Aber Schwitzen kann auch zur Krankheit werden und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Man spricht dann in der Fachsprache von Hyperhidrose.

Was ist übermäßiges Schwitzen?

Das übermäßige Schwitzen tritt meistens an Achseln, Händen oder an den Füßen auf, es gibt es aber auch im Gesicht und im Prinzip an allen anderen Körperstellen. Dieses „ungewollte“ Schwitzen tritt auch bei nicht adäquaten sogenannten Reizen auf, also bei normaler Raum- bzw. Umgebungstemperatur, bei normaler körperlicher Aktivität wie z.B. Büroarbeit etc. und kann extrem belastend sein: der schwitzige Händedruck, die Schweissringe am Anzug. Für die Betroffenen ein äußerst unangenehmes Thema.

Was sind typische Ursachen für übermäßiges Schwitzen?

Mögliche Ursachen können etwa hormonelle Schwankungen wie z.B. Schilddrüsenfunktionsstörungen sein. Die ärztliche Untersuchung sollte hier Klarheit schaffen. Denn durch Ursachenforschung und gegebenenfalls einer Behandlung dieser Ursache kann das übermäßige Schwitzen sehr gut behandelt werden.

Was hilft?

Spezielle medizinische Deodorants können oft schon helfen. Sie reduzieren die übermäßige Schweißproduktion und hemmen die unangenehme Geruchsbildung. Diese Deos sollten am besten abends verwendet werden, da wir nachts weniger schwitzen und die Inhaltsstoffe dadurch länger auf der Haut haften bleiben. Nach etwa vier Wochen bilden sich die Schweißdrüsen zurück und Patienten spüren, dass sie weniger schwitzen.

Was hilft besser als Deos oder Ähnliches?

Die mit Abstand einfachste und sehr effektive Behandlungsmöglichkeit ist die ärztliche Behandlung mittels des Medikamentes Botulinumtoxin A, im Volksmund auch als Botox bekannt. Botulinumtoxin A ist ein natürlicher Eiweißstoff, der den meisten eher unter dem Stichwort „Faltenbehandlung“ ein Begriff ist. Allerdings lässt sich mit diesem Medikament auch die Hyperhidrose effektiv behandeln. Dazu wird der Stoff in kleinsten Dosen mit winzigster Nadel genau dosiert in die betroffenen Areale gespritzt. Behandelt werden können Achseln, Hand- und Fußflächen und auch übermäßiges Schwitzen im Gesicht. Das Medikament greift an der Wurzel des Problems an: Die Schweißbildung wird sehr effektiv und für viele Monate deutlich bis hin zu nahezu komplett reduziert werden.

Wie schnell sehe ich den Behandlungserfolg?

Nach der Behandlung dauert es – wie bei der Faltenbehandlung – etwa ein bis zwei Wochen bis die Wirkung eintritt und komplett ist. Die Patienten merken spätestens nach 3 Wochen, wenn die Wirkung des Medikamentes vollständig aufgebaut ist, dass sie an den behandelten Stellen deutlich weniger oder fast gar nicht mehr schwitzen.

Wie oft muss man die Therapie machen?

Die Wirkung hält je nach Beschwerdegrad in der Regel sechs bis acht Monate, kann aber auch bis zu einem Jahr anhalten. Dann kann die Behandlung wiederholt werden.

Leiden auch Sie unter starkem Schwitzen? Wir helfen Ihnen gerne. Lassen Sie sich beraten.
Ihr DrZenkerDermatologyTeam